Es ist schon der Wahnsinn – innerhalb weniger Stunden hat es in in den letzten Wochen in vielen Regionen Deutschlands ganze Wasserfluten heruntergeregnet. Bei uns nicht. Gott sei Dank!
Wir hatten Glück. Lediglich kleinere Hagelkörner haben Blätter unserer Freilandgurken, Zucchinis, Bohnen und Co „gepierct“! Aber das konnten sie ab – sie wachsen schon wieder fleissig und setzen auf ihre Selbstheilungskräfte.
Manche Pflanzen sind wahre Diven
Tomaten sind schlicht und einfach für den Süden gemacht – zumindest wenn man – wie wir – alles im Freiland kultiviert. Das möchten wir im rauen Allgäu zwar wohl nicht so ganz einsehen, aber die Natur bestätigt sich einfach immer selbst.
Die hohe Luftfeuchte, der nicht endend wollende Regen hat Phytophthora infestans, wie die gefürchtete Braunfäule eigentlich wirklich heißt, leider in unseren Garten gebracht 🙁 .
Unsere Sofortmaßnahmen gegen die Braunfäule
Ich habe bereits die ersten befallenen Blätter, Stengel und Früchte einer Zuckertrauben-Tomate frühzeitig entfernt, in der Hoffnung, die tödliche Krankheit breitet sich nicht zu schnell unter meiner Tomatenkolonie aus.
Zusätzlich werde ich mit einer Mischung aus Backpulver und Wasser den Pilz besprühen, in der Hoffnung, wir halten die Fäule auf. Ich hoffe meine 70 Tomatenstauden bleiben stark: „TSCHAKKA“ – gegen die Tomatenfäule!
Ich hoffe, wir bekommen die Braunfäule in den Griff!
Mein Fazit für nächstes Jahr: Ich werde die Tomatenvielfalt auf weniger, robuste, starke und – wie gehabt alte Sorten – reduzieren.
Wichtig ist wohl auch, daß sie eine kurze Kulturdauer haben, denn das Allgäu wird oft erst spät warm und bereits ab September wird es wieder kühl.
Die wirkliche Tomaten-, Sommersaison ist daher kurz und es reift eigentlich nur, was zügig wächst. Die schwarzen Tomaten beispielsweise brauchen oft schon zu lange, oder die großen Fleischtomaten. Leider. Naja, Veränderung ist bekanntlich ein Zeichen des Lebens.
Daher ;-): Der Pflanzplan muss für kommendes Jahr in punkto Tomaten nochmals überdacht und angepasst werden!
Aber es gibt auch Pflanzen, die bei dem Wetterchaos richtig Freude machen!
Ja, wenn es so unbeständig ist, wie dieses Jahr – kaum Sommertage – massenhaft Regen und Schnecken – dann sieht man erst einmal, welche Pflanzen wirklich „hart im Nehmen“ sind. Und das sind manche! Sie beglücken uns trotz der widrigen Wetterumstände. Wie zum Beispiel:
- Buschbohnen: sie wachsen in Hülle und Fülle!
- Netzgurken: Hammer, hammer! Die muß ich unbedingt noch vorstellen! Meine absolute Entdeckung! Wir ernten so fleissig Gurken und sie schmecken vorzüglich!
- Zucchini: oh ja – Zucchinis mögen scheinbar auch einen feuchten Boden. Wir haben schon viele grüne und gelbe ZUcchinis ernten dürfen. Aber langsam fängt das Problem mit Mehltau an. Dagegen sprühen wir jetzt Vollmilch – mal sehen, ob es etwas bringt!
- Mangold: wie im vergangenen Jahr – Mangold ist wirklich robust. Wir stellen das auch jetzt wieder fest. Er wächst beständig, ohne Allüren. Nur die Schnecken wissen auch, daß er kulinarisch gut ist. Also: aufpassen vor Schneckenfraß!
- Karotten: Sie haben schon eine lange Kulturdauer, finden wir. Ich habe sie im März / April gesät, aber erst jetzt können wir die „ersten Lorbeeren“, nein, natürlich „Karotten“ ernten. (Nächstes Jahr werde ich daher weniger hiervon anbauen oder eher in einem abgelegeneren Beet, das ich nicht mehrmals im Gartenjahr bepflanzen möchte!
Verlierer aufgrund des schlechten Wetters
Naja, ich finde ja, die Hauptverlierer sind ohnehin wir – die enttäuschten Gartenpfleger 😉 ! Es steckte so viel Mühe, Enthusiasmus, Geld und Vorfreude in der Gartenvorbereitung bis hin zum Anpflanzen und Wachstum der Pflänzchen.
Das traurige: manche Pflanzen sind bei uns sogar schon fast reif gewesen, zum Beispiel der Eisbergsalat oder der Brokkoli. Sie sind gewachsen, ein Träumchen. Sahen aus … wie gemalt. Bis wochenlang der Regen und die Schnecken kamen! Alle futsch!
Es blieb uns nur übrig, die kaputten fauligen Pflanzen zu entsorgen. Sonst würden sie noch andere Pflanzen anstecken. BITTE NICHT 🙁 !
Aber schaut doch selbst:
Also zu den Verlierern aufgrund des schlechten Wetters gehören zusammengefasst:
- Eisbergsalat
- Brokkoli
- Tomaten
- Erdbeeren (sie faulen schnell)
Neben der Arbeit darf aber der Genuss und die Entspannung nicht zu kurz kommen!
Leider gibt es momentan nur wenige Tage, um die kleinen Ecken und Nischen, die Ruheoasen im Garten einfach mal zu genießen. Sonne – bitte komme heraus!
Wenn Sie dann aber einmal scheint, dann ist zum Beispiel die Terrasse im Garten ein verwunschener, märchenhafter Platz. Die Rose Jasmina, der Wein und die Wildrose haben fast die ganze Gartenveranda überwachsen!
Ich wünsche Euch einen erfolgreichen August 2021!
Nun lasst uns bitte auch alle wissen, wie Eure Erfahrungen mit Freilandpflanzen – unter schwierigen klimatischen Bedingungen in 2021 sind!
Welche Pflanzen gedeihen, welche verlieren oder gibt es Gewinner, die all den klimatischen Veränderungen strotzen?
Hinterlasst bitte Eure Erfahrungen in den Kommentaren und lasst uns alle daran Teil haben – wir sind ja eine große Gartengemeinschaft! Bitte macht ALLE mit!
Bitte teile meinen Beitrag und mache mit!
Wir freuen uns, wenn Du uns teilst, in den Sozialen Medien kommunizierst oder uns einfach Deine Erfahrungen hier lässt!
Vielen herzlichen Dank – Tamara 🙂